Das
Warmfahren
Wozu Warmfahren?
Immer wieder wird man darauf
aufmerksam gemacht, dass das Warmfahren eines 2Takters
besonders wichtig ist. Davon abgesehen, dass ein 4Takter
wesentlich empfindlicher auf einen noch kalten Motor
regiert, ist das Warmfahren eine Sache die wirklich
immer gemacht werden sollte.
Bekannt aus dem Physikunterricht ist
das verschiedene Materialien unterschiedlich auf Wärme
und Kälte reagieren. Sie können sich unter Umständen
in ihrer Form verändern, sich ausdehnen usw. Besonders
deutlich wird dies bei Flüssigkeiten. Wenn es sehr kalt
wird, kann z.B. Wasser gefrieren. Auch Öl wird bei
zunehmender Kälte dickflüssiger.
Öle haben bei verschiedenen
Temperaturen unterschiedliche Schmiereigenschaften. Die
meisten vollsynthetischen 2Takt Motoröle, erreichen
ihre maximale Schmierfähigkeit bei einer
Betriebstemperatur von ca. 60°C. Darunter und darüber
nimmt diese wieder ab.
Wenn der Motor nun gestartet wird und
auf grade mal 10°C hat, sind weder die verbauten
Materialien noch das verwendete Motoröl auf eine hohe
Belastung ausgelegt. Es gilt also, den Motor langsam zu
erwärmen.
Warmfahren bedeutet also, den Motor
solange die optimale Betriebstemperatur von 60°C noch
nicht erreicht ist zu schonen. Doch was versteht man nun
unter schonen?
Die bewegten Teile sollten sich so
langsam wie möglich bewegen.
Das bedeutet man sollte die anfängliche
Drehzahl möglichst gering halten. Oft wird behauptet,
dass es sinnvoll wäre einen 2Takter nach dem Start im
Stand möglichst hoch zu drehen um schnell auf
Temperatur zu kommen. Das ist leider absolut verkehrt,
denn es ist klar, dass der Kolben sich bei laufendem
Motor auch im Stand bewegt. Um alle Unklarheiten zu
beseitigen, hier eine kurze Anleitung zum Warmfahren bei
durchschnittlichen Temperaturen um 10-15°C:
-
Starten mit Choke und warten bis
die Drehzahl auf die Standgasdrehzahl (sollte so um
die 1200-1500 U/min betragen) zurück fällt.
Anschließend den Choke wieder schließen.
-
Kurz warten bis die Gasannahme
akzeptabel ist und dann los fahren.
-
Die Drehzahl sollte anfänglich
nicht über 5000 U/min gehen. Das wird so lange
gemacht, bis die Temperatur von gut 50-60° erreicht
ist. Das könnt ihr bei den meisten Motorrädern auf
der Temperaturanzeige am Tacho beobachten.
-
Danach sollte die Drehzahl auch
nicht sofort auf das maximale gesteigert werden,
sonder nur so wie das Motorrad es zulässt. Das
merkt ihr an der Leistungsentfaltung und der
Gasannahme. Ist beides sehr leichtgängig ist die
Warmfahr-Phase vorbei.
Das Erreichen der Betriebstemperatur
dauert im Durchschnitt etwas über 5 Minuten. Es sollte
sich dabei jedoch nicht auf die Zeit verlassen werden,
sondern auf das Verhalten des Motorrads. Nimmt es das
Gas leichtgängig an und sehnt sich nach hohen
Drehzahlen sind die Materialien auch darauf vorbereitet.
Ansonsten wehrt es sich in irgendeiner Form dagegen. Je
nach Temperatur kann sich diese Warmfahr-Phase verlängern
bzw. verkürzen.
Quelle:
www.2takt.net Mit freundlicher Genehmigung durch Maik
Siebel
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