Das Einfahren

Nachdem neue Teile in einem Motor eingebaut werden, müssen diese eingefahren werden. Eine ruhige und ausreichende Einlaufphase verspricht eine höhere Lebensdauer des betreffenden Teils. Vor allem Zylinder, Kolben und Kolbenringe müssen nach einem Austausch eingefahren werden. Unter Einfahren versteht man allgemein, ein langsames Gewöhnen an hohe Belastungen.

Was passiert nun beim Einfahren und wieso ist es nötig?
Teile aus Metall haben zwangsweise eine leicht angeraute Oberfläche. Meist so leicht, dass es für den Menschen als völlig Glatt empfunden wird. Die Unreinheiten der Oberflächen von Zylinder und Kolbenring, können kleine Riefen in die Beschichtung des Zylinders „kratzen“. Durch die Reibung der Kolbenringe an der Zylinderbeschichtung verschwinden diese Unebenheiten der Oberflächen nach einiger Zeit, die Beschädigung in der Beschichtung bleibt jedoch und diese kann später zu einem Kolbenklemmer oder vergleichbaren Schäden führen.

Es gilt also, den Motor so lange nicht stark zu belasten, bis die Unebenheiten beseitigt sind.

Nachfolgend eine kurze Anleitung zum einfahren.

  1. Einlaufen im Stand:
    - Den Motor ca. 5 Minuten bei Standgas laufen lassen
    - Weitere 5 Minuten immer für kurze Zeit bis 5000 U/min hochdrehen
  2. 0 – 100km:
    - Die ersten 100km sollte permanent nicht über 5000 U/min gedreht werden
  3. 100 – 150 km:
    - Weiterhin mit einer Drehzahl von max. 5000 U/min fahren
    - Ab und zu kurze Drehzahlerhöhungen bis 7000 U/min
  4. 150 – 200 km:
    - max. Drehzahl von 7000 U/min
    - Ab und zu kurze Drehzahlerhöhungen bis 9000 U/min
  5. 200 – 250 km:
    - max. Drehzahl von 8000 U/min
    - Ab und zu kurze Drehzahlerhöhungen bis 11000 U/min

Nach 500km sollten die Unebenheiten der reibenden Teile verschwunden bzw. stark vermindert sein.

Ganz wichtig in der Einfahrphase ist ein gutes Vergasersetup. Die Bedüsung sollte etwas fetter als optimal gewählt werden.

Quelle: www.2takt.net Mit freundlicher Genehmigung durch Maik Siebel